Mit der vorliegenden Broschüre werden die unterschiedlichen Rollen und bedeutenden Leistungen von Frauen auf den Betrieben und für die ländlichen Räume sichtbar. Wir stellen dabei die Hauptakteurinnen in den Mittelpunkt – die Frauen selbst. Den Themenbeiträgen liegen Ergebnisse der ersten gesamtdeutschen Studie zur Lebens- und Arbeitssituation der Frauen in der Landwirtschaft zugrunde, die durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziert wurde.
Ergänzt werden diese durch eigens für die Broschüre angefertigte journalistische Interviews mit Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben. Die Studie verdeutlicht: In der Landwirtschaft ist die Gleichstellung aller Geschlechter noch nicht erreicht. Ein gegenwärtig spürbarer Wandel in Richtung mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Landwirtschaft gibt jedoch Anlass zu vorsichtiger Hoffnung.
Dennoch: Die Existenz verfestigter ungleicher Geschlechterverhältnisse, die Frauen einseitig zu Haushalts , Familien und Sorgearbeit verpflichten, sowie die immer wieder erkennbare
Ungleichbehandlung und bezahlung von Frauen sind nicht länger akzeptabel. Eine gleichberechtigte Beteiligung von Frauen und Männern ist im Grundgesetz der Bundesrepublik verankert und ein
wichtiges Ziel der UN Sustainability Goals. Die Fähigkeiten, das Wissen und die Erfahrungen der Frauen nicht einzubinden, ist unverantwortlich. Ihr Mut, ihre Tatkraft und ihr Engagement sind
unentbehrlich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Wir laden alle Interessierten aus Landwirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Politik zur Lektüre ein und freuen uns auf einen regen
Austausch. Wir danken allen Frauen von landwirtschaftlichen Betrieben für ihre vielfältige Teilnahme im Rahmen der Studie, sowie den beteiligten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen für ihre
Forschungsarbeiten. Ohne sie wäre die Durchführung der Studie nicht möglich gewesen. Darüber hinaus danken wir der Fotografin
Anna Tiessen für die besonderen Frauenportraits.
Quelle: Zitert werden die Vorworte zur Studie; Petra Bentkämper (Präsdentin Deutscher Landfrauenverband), Prof. Dr. Hiltrud Nieberg (Leiterin Thünen-Institut für Betreibswirtschaft, Braunschweig, Prof. Dr. Claudia Neu (Universität Göttingen, Lehrstuhl Soziologie ländlicher Räume).
(c) Fotobroschüre Hrsg.
In der aktuellen Sonderausgabe ihres Mitgliedermagazins „Alles SVLFG“ rückt die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) die Frauen in den Mittelpunkt.
Das Heft „Fokus Frau“ gibt auf 32 Seiten wichtige Impulse für Frauen in der grünen Branche für unterschiedliche Lebensphasen, darunter die Themenschwerpunkte Absicherung im Alter, Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, Betriebs- und Haushaltshilfe, Services für Schwangerer und Mütter und vieles mehr.
Die Online-Version steht als kostenfreien Download zur Verfügung.
Im Rhamen der Reihe "Resilienz - Zukunft denken. Zukunft gestalten" geben wir Einblicke in unsere Veranstaltung im Rahmen der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen vom 14. Januar 2025: "Zukunftsfähige Ernährung und die hessische Landwirtschaft - passt das zusammen?"
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Im Rahmen der Reihe "Resilienz- Zukunft denken. Zukunft gestalten" geben wir Einblicke in unsere Veranstaltung im Rahmen der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen vom 16. Januar 2024: "Die Dreifachkrise - Klima - Boden - Biodiversität - meistern."
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Im Rahmen der Reihe "Resilienz- Zukunft denken. Zukunft gestalten" geben wir Einblicke in unsere Exkursion an die JLU Gießen und das dortige Frauenhofer Institut vom 19. April 2024: "Essbare Insekten und ihre Bedeutung für den Menschen."
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„Die Landwirtinnen und Landwirte haben unsere uneingeschränkte Unterstützung in ihrem Protest für eine zukunftsfähige heimische Landwirtschaft“, so Ursula Pöhlig, Präsidentin des Landfrauenverbandes (LFV) Hessen.
Unter den Protestierenden sind auch viele taffe Landwirtinnen, die klar äußern „die Streichungen bei Agrardiesel und Kfz-Steuerbefreiung haben das Fass zum Überlaufen gebracht.“ Die bundesweite Aktionswoche brachte mit ihren Protesten klar zum Ausdruck, dass die Politik schon in den vergangenen Jahren nicht ausreichend auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der Bäuerinnen und Bauern eingegangen ist und deren Perspektiven und Existenznöte oftmals ignorierte.
Das Höfesterben in Hessen darf sich nicht fortsetzen
Die jetzige Ampel-Koalition in Berlin ist nicht allein für die schwierigen Zustände im Agrarbereich verantwortlich. Laut den Daten des statistischen Landesamts ist die Zahl der
landwirtschaftlichen Betriebe in Hessen im Zeitraum 2010 bis 2020 von 17.805 auf 15.128 gesunken. Besonders stark waren landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung betroffen. Die Landwirtschaft
braucht mehr langfristige Sicherheit, um in die Zukunft investieren zu können. Vielen Landwirtinnen und Landwirten fehlen einfach die finanziellen Mittel, um die Existenz der Höfe zu sichern und
die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die Proteste zeigen genau dies auf und sind nicht nur auf die Streichung der Agrardieselförderung bezogen. „Es war wichtig, mobil zu machen, um zu
verdeutlichen, dass etwas ganz und gar schiefgelaufen ist“, so der LFV Hessen. „Nun, nach dem die Aktionswoche ein Zeichen der Stärke gesetzt hat, braucht es auch den Plan B, um von der Straße
wieder an den Tisch für Gespräche und Verhandlungen zurückzukommen.“
Gefahr der Unterwanderung durch Extremisten ernst nehmen
Querdenkende, die AfD und andere versuchen die Proteste der Bäuerinnen und Bauern zu unterwandern und die meisten Landwirtinnen und Landwirte gehen dagegen konsequent vor und verweisen solche
Leute des Platzes. Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes (dlv) und Ursula Pöhlig, Präsidentin des LFV Hessen, sind sich sicher „Landwirtschaft ist bunt und nicht
braun“.
Gleichwohl bleibt die Gefahr bestehen, dass Extremisten sich zu großen Volksverstehern aufschwingen, sobald es emotional wird, und auf den Zug der Proteste aufspringen. Die Bürgerinnen und Bürger
und die Bäuerinnen und Bauern sollten sich nicht von deren Versprechungen blenden lassen. Der dlv und der LFV-Hessen empfehlen, hinter die vermeintlich schnellen Lösungen zu blicken und einen
genauen Blick in die Parteiprogramme zu werfen. Mit der AfD in der Bundesregierung oder mit der AfD in Landesregierungen würde es Verbände, wie die der Landfrauen, sicher nicht mehr lange geben,
dies belegen u.a. die Anträge der AfD im Brandenburger Landtag.